26. April 2012

Sablés chocolat à la fleur de sel / Schokoladenkekse mit Fleur de Sel

Ich hab Euch doch via facebook von der Aktion "Post aus meiner Küche" erzählt, wisst Ihr noch? Ja, und diese Woche war es dann soweit. Gestern konnte ich endlich mein Päckchen in den Händen halten, nachdem es eine lange und trostlose Nacht in einem Paketshop verbracht hat. Bisher hat jeder Zusteller dieser Welt es geschafft, Pakete in meiner Abwesenheit bei den Nachbarn abzugeben, immer erfolgreich. Nur dieses mal nicht. Natürlich nicht. Waren ja auch schließlich Lebensmittel drin. 

So toll kam mein mein Päckchen bei mir an
Und so lecker sah der Inhalt aus
Ich hoffe, mein Päckchen kommt heile bei der Sabi an. Sollte es noch nicht da sein, Sabi..schau mal eben weg, ja?!

So liebevoll und total bezaubernd hab ich es verpackt
Ich musste nicht lange überlegen, was ich verschicke, denn seit gefühlten 845 Jahren warten diese Kekse auf meiner to cook-Liste darauf, nachgebacken zu werden. Ich habe bei der Queen of Backen, Mund wässrig machen und die geilsten Fotos schießen, nämlich Steph abguckt und diese zum Niederknien schmeckenden Kekse nachgebacken. Großartig, wie ich finde. Total abgefahren, dieser salzige Schokoteig. Probiert es unbedingt aus.


Und so werde ich Sie wohl noch ein bis zweihundertdreiundfünzig mal nachbacken müssen:

175g Mehl
30g guter Kakao
5g Natron
150g sehr weiche Butter
120g Rohrzucker
50g Puderzucker
5g Fleur de Sel
Mark einer Vanilleschote
150g dunkle Schokolade (70%) oder gute dunkle Kuvertüre

(Zubereitungszeit: 45 Min. + 2 Std. Kühlen)

Die Schokolade sehr fein reiben. Das Mehl mit dem Kakaopulver und Natron vermischen und mehrmals sieben, bis eine ganz feine Mischung entsteht. Butter. Rohrzucker, Puderzucker, Vanillemark und die geriebene Schoki vermischen. Mehl-Kakaomischung dazugeben und alles vermengen. (Nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig, damit die Kekse schön mürbe werden). Zuletzt das Fleur de Sel untermischen.

Nun aus dem Teig eine Rolle mit ca. 4 cm Durchmesser formen und in Klarsichtfolie gewickelt mindestens 2 Std. im Kühlschrank kalt stellen.

Vor der Weiterverarbeitung die Rolle aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 15 Min. Zimmertemperatur annehmen lassen. Backofen auf 180°C vorheizen.

Teigrolle in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit ausreichend Abstand zueinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und ca. 8 Min. backen. Komplett auskühlen lassen.

Viel Spaß beim Nachmachen!

17. April 2012

Pasta mit Bärlauch-Tomatensauce nach Jamie Oliver

Zu aller erst: Warum zur Hölle ist Bärlauch so teuer? Das Kraut soll laut Jamie an jedem x-beliebigen Waldesrand gedeihen und dann zahl ich hier mal locker 1,30 € für 15g???

Ich habe dank der Sweethearts von NKFOM ein Jahresabo des Jamie-Magazins gewonnen und in der letzten Ausgabe lachte mich die Pasta in Bärlauchsauce total an, auch wenn kein Bild dabei war. Eigentlich überlese ich Rezepte ohne Bild direkt, aber bei diesem bin ich doch hängengeblieben. Was ich aber überlesen habe ist, dass das Rezept im Heft für 1 Person ist. Das darauffolgende Rezept ist wieder für 4-6 Personen. Und dann gibt es wieder welche für 2 Personen. Man Jamie...wat soll dat denn? So stand ich also abends in der Küche mit 60g arschteurem Bärlauch und sehe, dass das zuwenig für 2 Portionen ist. Dann hab ich halt einfach noch ein wenig Petersilie genommen, war auch gut! Und weil das Magazin mit 'nem Bild gegeizt hat, bekommt ihr hier eins von mir:

Jamie, mit Verlinkung auf den Blog darfst du das gerne verwenden!
Ich fand die Pasta gut, wirklich gut. Aber, und da weiß ich jetzt nicht, ob es an den fehlenden 60g Bärlauch lag, verleitet es mich nicht zu Freudengesängen. Es ist ein gutes und sauschnell gemachtes Pastagericht, welchen ich bestimmt bald wieder machen werde. Allein schon deshalb, weil der beste Ehemann von allen meinte, ich dürfe das in mein Standard-Repertoire aufnehmen. Glaubt mir, das passiert nicht oft! Jamie nennt die Sauce schlicht und einfach Bärlauchsauce, ich fand Bärlauch-Tomatensauce aber wesentlich passender, denn das war es ja letztendlich auch.

Ich rede wieder zuviel...here we go, aber for TWO

1 Schuss Olivenöl
2 Schalotten, fein gehackt
120g Bärlauch  (oder eben ein Teil Petersilie), grob gehackt
300 ml passierte Tomaten (oder stückige, wie ich)
1 guter Schuss Sherry-Essig (den ich so gar nicht rausgeschmeckt habe, spart Euch also die Kohle und nehmt Balsamico)
Salz
Pfeffer
Pasta nach Belieben und Menge nach Hunger (hier Tagliatelle)
Parmesan, gerieben

(Zubereitungszeit: 20 Min.)

Olivenöl bei mittlerer Hitze in einer Pfanne erhitzen, Schalotten 2 Min. darin andünsten, Bärlauch zugeben und solange kochen, bis er weich ist. Gelegentlich umrühren.

Tomaten und Essig zugeben und großzügig würzen. Hitze reduzieren und 10 Min. köcheln lassen.

Nudeln kochen, abtropfen lassen, in die Pfanne geben und gut mit der Sauce vermengen. Mit Parmesan bestreuen, vor den Fernseher knallen und genießen!

Und weil diese Pasta so wahnsinnig schnell und unkompliziert zubereitet ist, beschert es mir meine erste Teilnahme an folgendem Event:

Cucina rapida - schnelle Küche für Genießer. Ein Blog-Event von mankannsessen.de

Viel Spaß beim Nachmachen!

9. April 2012

Gurkensalat

Einen Blogpost zu verfassen war jetzt nicht unbedingt eines der prioritären "to do's" an diesem Osterwochenende, aber weil ich gerade vor Langeweile umkomme und S. nicht im geringsten daran denkt, mich zu entertainen, hab ich mich jetzt mal vor den Rechner gesetzt, um euch diesen Gurkensalat zu zeigen. Danach mache ich mich vielleicht an die "to do's", die ich vor morgen unbedingt noch erledigt haben will (Küchenschränke auswischen. Kühlschrank von zum Leben erwachten Kulturen befreien, Kochbücher sortieren und bügeln). Vielleicht. 


Den Salat habe ich als Beilage zu einer Tarte gemacht. Der Grund war eigentlich, dass super viele auf dem Blog landen, weil sie nach "Gurkensalat wie im Lamershof" oder "Salatdressing Lamershof" oder "Zutaten Salatdressing Lamershof" oder so ähnlich suchen. Kann ich verstehen, denn das Dressing des Salats dort ist zwar oldschool aber echt lecker, daher hier mein Versuch, dem nahezukommen. Okay, Versuch vielleicht nicht zu 100% geglückt, aber das macht nichts. Denn das Resultat dieses Dressings ist genauso lecker. Werd ich wieder machen!

Also, an alle Lamershof-Freaks da draußen und alle anderen auch, ich bleib am Ball und bis dahin probiert doch mal das hier:

1 Salatgurke, gewaschen und in sehr feine Scheiben gehobelt
1 Schalotte, fein gewürfelt
4 EL Weißweinessig
3 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer

(Zubereitungszeit: 10 Min.)

Essig, Salz und Pfeffer verrühren und das das Olivenöl druntermischen. Auf die Gurkenscheiben geben und vorsichtig vermengen. 

Viel Spaß beim Nachmachen!

6. April 2012

Gulasch mit herzhafter Parmesan-Biskuitrolle

Letzten Sonntag war ich wieder mit Family-Bekochen dran. Das Family-Bekochen war ursprünglich mal 'ne echt lockere Sache. Es hieß, da wir ja alle ganz gerne kochen, aber einige von uns noch nicht so die Cracks sind, könnte man ja, da man sowieso jeden Sonntag irgendwo zusammen isst, das Ganze in die heimischen Küchen verlegen und die anderen bekochen. So zu Übungszwecken. Ging alles auch anfangs ganz gut, bis der Freund meiner Schwägerin (Ihr wisst schon, der Bayer) anfing, aus dieser gemütlichen und bescheidenen Sonntags-Kocherei  eine Veranstaltung in mehreren Gängen zu machen. Der fiese Brunnenvergifter. Seitdem heißt es, alle paar Wochen tagelanges Wälzen der Kochbücher, um ein halbwegs präsentables Drei-Gang-Menü (mindestens!) auf die Beine zu stellen. Dass der Sonntag dabei so gut wie komplett in der Küche verbracht wird, ist klar.

Diesesmal habe ich mich als Vorspeise für das bereits vorgestellte Röstbrot mit Ziegenkäse und Zwiebelkonfitüre entschieden und als Hauptgericht für ein Gulasch mit einer herzhaften Parmesan-Biskuitrolle als Beilage. 


Das Rezept habe ich aus der letzten Ausgabe der Lecker. Das Gulasch und die Sauce waren ein Traum, die Parmesanrolle sehr locker leicht und fluffig und mal was komplett anderes als gewohnt. Sehr empfehlenswert und saueinfach zu machen. Schmeckte übrigens am nächsten Tag in ein wenig Fett gebraten nochmal so gut!

Als Dessert gab es Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne, was ziemlich geil war! Ich muss sagen, insgesamt war es ein sehr gelungenes Dinner und hat großen Spaß gemacht, zu kochen.

Und falls Ihr jetzt auch Lust bekommen habt, sonntags Euren Lieben was leckeres zu zaubern, nur zu! Hier kommt das Rezept für 6 Personen:

Für die Rolle:

70g Butter, geschmolzen
100g Mehl
500ml Milch
7 Eier
Salz
Pfeffer
100g Parmesan am Stück, grob geraspelt
200g getr. in Öl eingelegte Tomaten, in feine Streifen geschnitten
150g Doppelrahmfrischkäse
200g Schmand

(Zubereitungszeit: ca. 45 Min. + ca. 4 Std. Wartezeit)

Backofen auf 200°C vorheizen.

Eine tiefes Backblech / Fettpfanne mit Backpapier auslegen. 

Butter schmelzen, Mehl darüberstäuben und glatt rühren. Milch einrühren, aufkochen. Herd ausschalten. 

Eier trennen. Eigelb einzeln einrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Topf vom Herd nehmen.

Eiweiß in zwei Portionen steif schlagen. Erst 1/3 Eischnee und dann den Rest unterheben. Auf das Blech streichen. 1/4 des Parmesans draufstreuen. Im heißen Backofen ca 15 Min. backen. Samt Backpapier herausnehmen und abkühlen lassen.

Nicht erschrecken, wenn der Teig im Ofen hochgeht. Beim Abkühlen fällt er wieder in sich zusammen.
Für die Füllung Frischkäse, Schmand und den Rest Parmesan glattrühren, auf die abgekühlte Teigplatte streichen und mit den Tomaten bestreuen. Mit Hilfe des Backpapiers fest aufrollen, in Frischhaltefolie wickeln und mind. 4 Std. kalt stellen.


Für das Gulasch:

500g Möhren, geschält, gewaschen und in mundgerechte Stücke geschnitten
4 Zwiebeln, geschält und gewürfelt
1,3 kg Rindergulasch
Öl
Salz
Pfeffer
2 EL Mehl
400ml trockener Rotwein
1l Wasser
2 Lorbeerblätter

(Zubereitungszeit: knapp 3 Std.)

Gulasch trockentupfen.

Ein wenig Öl im Bräter erhitzen. Gulasch darin portionsweise rundherum schön braun braten (Röstaromen, Kinder, Röstaromen!) Bei der letzten Portion Zwiebel und Möhren kurz mitbraten, alles Gulasch wieder zugeben und mit 2 EL Mehl bestäuben, kurz anschwitzen. Mit Wein und Wasser ablöschen. Salzen und Pfeffern, Lorbeerblätter dazugeben, aufkochen und zugedeckt ca 2,5 Std. schmoren, bis das Gulasch leicht zerfällt.

Beim Showdown dann Ofen auf 225°C vorheizen. 

Die Parmesanrolle in ca. 12 sehr dicke Scheiben (nicht empfehlenswert, too much. Lieber in mehr dünnere Scheiben) schneiden und auf ein mit Backpapier augelegtes Blech legen. Im Ofen 10-15 Min. backen. Gulasch nochmals abschmecken.

Auf Tellern anrichten, servieren und sich freuen, dass nächsten Sonntag wieder jemand anders kochen muss.


Und mit diesem Rezept kann ich eeeendlich auch mal wieder was zu Tobias' Wochenende-Kochbasar beisteuern.

Viel Spaß beim Nachmachen!

3. April 2012

Röstbrot mit Ziegenkäse und Zwiebelkonfitüre

Ich fange mal mit Dingen an, die Ihr wahrscheinlich noch nie im Leben gegessen habt, oder essen würdet. Dazu gehören bestimmt İşkembe Çorbası oder Kokoreç oder auch ein gekochter Lammkopf, aus dessen aufgebrochenem Schädel man das Hirn rauslöffelt.

İşkembe Çorbası zum Beispiel liebe ich. Ich glaube, alle Türken lieben das. Besonders mitten in der Nacht, wenn man vom Feiern kommt. Ich erinnere mich an Nächte, an denen man aus der Türkendisco direkt in den nächsten Çorbacı gestolpert ist und İşkembe Çorbası bestellt hat. Das kommt echt immer wieder super!

Kokoreç ist jetzt nicht so mein Fall, gehört aber trotzdem irgendwie in den Sommerurlaub in der Türkei dazu.

Und die Sache mit dem Lammhirn? Ja, hab ich auch schon hinter mir. Und fand es sogar lecker. Aber mit 8 Jahren hatten sich meine Vorlieben und Abneigungen in Sachen Nahrung auch noch nicht so entwickelt, aber wenn man früher im Türkeiurlaub an jeder Straßenecke gekochte Schädel kaufen konnte und meine Eltern auch immer mal wieder welches mitbrachten, dann denkt sich so ein Kind ja nix böses bei. Im Nachhinein betrachtet bin ich meinen Eltern allerdings bis heute dankbar, dass sie diese Delikatesse nie versucht haben, in der elterlichen Küche nachzukochen.

Und jetzt kommen wir zu den Dingen, die ich erst vor kurzem probiert habe. Dazu gehört beispielsweise Zuckerrübensirup. Habe ich erst vor ein paar Jahren das erste Mal probiert. Oder Sauerkraut. Auch erst vor ein paar Jahren gegessen. Ganz aktuell Germknödel mit Butter. Das geschah vor einigen Wochen. Milchreis war auch so eine Sache. Jahrelang gekonnt ignoriert, obwohl ich total auf Reis stehe. Ja, und jetzt diese Zwiebelkonfitüre, neulich im Restaurant. Und dann musste ich sie unbedingt nachmachen. Und was sehe ich? Dass ich so ungefähr die einzige bin, die das noch nicht gekocht hat.


Ich habe mich an das Rezept von Katharina gehalten und zauberte eine megaleckere Zwiebel-Konfitüre, die ich seitdem fast jeden Abend zu irgendwas esse. Zum Beispiel auf Röstbrot mit Ziegenkäse. Ich glaube, das ist die geilste Kombi, die man machen kann.



Und für all diejenigen, die das Geschwafel über Lammhirn nicht vertrieben hat, kommt hier das Rezept für 3 Gläser dieser leckeren Konfitüre:

600g rote Zwieblen, gepellt gewogen und in feine Scheiben geschnitten
4 EL Olivenöl
75g Zucker
100 ml Aceto Balsamico
1 Zimtstange
2 Lorbeerblätter
(Salz)
(Pfeffer)
(Zubereitungszeit: 1 Stunde)

Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln einige Minuten darin dünsten, bis sie etwas weicher geworden sind.

Zucker, Balsamico, Zimt und Lorbeerblätter dazugeben, umrühren und ca. 1 Std. bei geöffnetem Deckel auf kleiner Hitze köcheln lassen. Zwischendurch immer mal umrühren. Sollte sich der Balsamico zu schnell verflüchtigen, (was bei mir nicht der Fall war), kann man ein wenig Wasser nachgießen.

Nach einer Stunde, Zimt und Lorbeer entfernen und evtl. mit Salz und Pfeffer nachwürzen. (Das habe ich nicht gemacht, weil ich den Geschmack der Zwiebeln ohne schon perfekt fand.)

In saubere Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen. Hält sich im Kühlschrank einige Wochen.

Für das Röstbrot braucht Ihr noch:

Brot nach Belieben (ich hatte ein Roggenbrötchen)
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Ziegenfrischkäse (o.ä.)
Zwiebelkonfitüre

(Zubereitungszeit: 10 Min.)

Backofen auf 200°C vorheizen. Das Brot auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und mit Olivenöl beträufeln. Nach Belieben ein wenig salzen und pfeffern, mit Ziegenkäse belegen / bestreichen und die Zwiebelkonfitüre drauf geben. Das Ganze für ca. 10 Min. in den Ofen schieben.

Viel Spaß beim Nachmachen!